Glory 56 Denver
Glory 56 – Ilunga erhält Titelkampf Duell mit Artem Vakhitov am 10. August. Über Jahre hinweg war der Waldbröler Danyo Ilunga die Nummer eins der Halbschwergewichtsrangliste von Glory – einen Titelkampf hat er allerdings warum auch immer, nie erhalten. Bis jetzt!
Artem Vakhitov vs Danyo Ilunga
Denn wie Glory nun offiziell bestätigt hat erhält der 31-jährige nun am 10. August die Möglichkeit gegen Artem Vakhitov um dessen Titel zu kämpfen. Schauplatz ist der 1st Bank Centre von Denver wo es zur zweiten Staion der Glory Sommer Tour kommen wird. Dabei bekommt es Ilunga nicht nur mit dem Titelverteidiger zu tun, sondern mit einem der aktuell dominantesten Kämpfer von Glory. Seit seiner doch recht umstrittenen Niederlage gegen Saulo Cavalari bei Glory 20 in Dubai vor drei Jahren, startete Vakhitov zu einem Siegeszug der bis heute ungebrochen ist und ihm bei Glory 28 auch den Titel im Halbschwergewicht bescherte. Auch bei seiner letzten Titelverteidigung im Oktober des vergangenen Jahres hatte Herausforderer Ariel Machado nicht den Hauch einer Chance und musste sich deutlich nach Punkten geschlagen geben.
Ilunga hingegen beendete im März diesen Jahres seine Laufbahn um sich mehr der Familie zu widmen. Ein gutes Angebot von Glory und schon gab es den Rücktritt vom Rücktritt und das mit Erfolg. Bei Glory 54 in Birmingham vertrimmte der Schützling von Asmir Burgic Fraser Weightman und gewann deutlich nach Punkten. Die Chance um den Titel zu kämpfen kommt dann doch etwas überraschend und ist wohl auch der Tatsache geschuldet, das Interims-Champion Pavel Zhuravlev wegen einer Verletzung aktuell nicht zur Verfügung steht. Es spielt ja eigentlich auch keine Rolle.
Eigentlich spielt es ja auch keine Rolle, da Ilunga nun die Chance erhält die man ihm zuvor jahrelang nicht gewährt hatte. Der Tiefpunkt war sicherlich Glory 15 in Chicago, als Ilunga für das Championship-Tournament nicht einmal vorgesehen war und nur wegen einer Verletzung von Artem Vakhitov nachrücken durfte und das auch nur im Reserve-Kampf. Das Hauptfeld war mit Tyrone Spong, Gökhan Saki und Nathan Corbett schon extrem stark besetzt – nur Saulo Cavalari wirkte da etwas fehl am Platz.
Im Übrigen hatten beide Kämpfer schon einmal das Vergnügen miteinander. Bei Glory 25 in Monza konnte Vakhitov deutlich die Oberhand behalten und Ilunga nach Punkten bezwingen. Wird Ilunga sich für diese Niederlage revanchieren können und am 10. August als erster Glory-Titelträger aus Deutschland Geschichte schreiben?
Meksen vs. Menezes II: Jetzt geht es um den Titel
Sie ist in der Frauenriege das Maß aller Dinge. Anissa Meksen, die amtierende Championesse im Super-Bantamgewicht von Glory wird in Denver ihren Titel erneut verteidigen müssen. Ihre Gegnerin ist Jady Menezez aus Brasilien. Beide Damen kennen sich bereits. Bei Glory 43 am 14. Juli 2017 ging es zwischen ihnen schon einmal zur Sache. Meksen dominierte diesen Kampf und feierte mit ihrem Sieg gleichzeitig ein gelungenes Debüt für Glory. Trotzdem verspricht der Rückkampf Spannung pur: Denn unabhängig davon, dass das Urteil damals einstimmig war, ist die Punktrichter-Bewertung für die Brasilianerin bis heute strittig. Und genau das motiviert sie noch mehr – sie möchte die Rechnung begleichen und der Französin den Titel abnehmen.
Serhiy Adamchuk: erst Boynazarov, dann Titelkampf?
Bei Glory 53 in Lille avancierte Serhiy Adamchuck zum Schreck der Franzosen als er das Contender-Tournament im Federgewicht durch zwei Siege gegen Azize Hlali und Victor Pinto für sich entscheiden konnte. Auf einen erneuten Titelkampf muss der Schützling von Mike Passenier aber vermutlich noch eine Weile warten, da Titelhalter Robin van Roosmalen aktuell verletzt ist und dann erst einmal gegen Interims-Champion Petchpanomrung antreten muss. Daher wird Adamchuck aller Voraussicht nach erst 2019 mit einem Titelkampf rechnen dürfen. Damit er aber auch weiter davon träumen darf, sollte er sich gegen Anvar Boynazarov keinen Fehltritt erlauben. Dass der gebürtige Uzbeke mit nur einem Schlag einen Kampf entscheiden kann, das bekam schon Fabio Pinca zu spüren. Boynazarov stand seinerseits selbst schon kurz vor einem Titel im Federgewicht, verlor aber bei Glory 48 gegen Kevin VanNostrand durch K.o. in der ersten Runde. Ein Sieg gegen Adamchuk und er wäre wieder im Spiel. Bei einer Niederlage hingegen wird er erst mal wieder kleinere Brötchen backen müssen.
Massaro Glunder: mit Sieg zurück in die Erfolgsspur
Ein Sieg, genau das ist es, was Massaro Glunder aktuell dringend benötigt. Denn aus seinen letzten fünf Kämpfen gab es nur einen Sieg – gegen Victor Pinto bei Glory 51 in Rotterdam. In seinem letzten Kampf beim K-1 World Grand Prix sogar die Höchststrafe – eine Niederlage durch Disqualifikation und im Federgewichts-Ranking der freie Fall bis auf Platz 15. Gegen den Neuseeländer Quade Taranaki steht er quasi mit dem Rücken zur Wand. An einen Titelkampf ist momentan nicht zu denken. Aber auch für Taranaki würde ein Sieg zur rechten Zeit kommen, nachdem er sein Debüt bei Glory versemmelte und gegen Chenglong Zhang nach Punkten unterlag. Dieser hatte K.o. König Taranaki (5 Siege und alle vorzeitig) regelrecht entzaubert. Für beide Kämpfer wird in Denver also einiges auf dem Spiel stehen.
Marcus vs. Wilnis IV: Die unendliche Geschichte
Es könnte die Fortsetzung der unendlichen Geschichte werden, wenn sich Simon Marcus aus Kanada und Jason Wilnis aus den Niederlanden an diesem Abend im Ring begegnen. Fakt ist, dass es sich um zwei ehemalige Titelträger im Mittelgewicht handelt und sie zum vierten Mal gegeneinander antreten werden. Aktuell führt Simon Marcus mit 2-1 Siegen. Das erste Duell im April 2015 bei Glory 20 konnte Marcus durch eine geteilte Punktentscheidung für sich entscheiden. 1,5 Jahre später folgte bei Glory 33 der Rückkampf. Dort zeigte sich der Kanadier völlig von der Rolle und wurde von Wilnis in der dritten Runde vorzeitig gestoppt – der Titel im Mittelgewicht war hinüber. Etwa neun Monate später standen sich beide Akteure im Hauptkampf von Glory 40 in Kopenhagen gegenüber. Nach fünf packenden Runden entschieden sich die Punktrichter knapp gegen den Holländer. Ein Urteil, das im Nachgang für reichlich Gesprächsstoff sorgte. Bislang unbestätigt, aber gut möglich, dass der Sieger aus diesem Kampf die Chance auf einen Titelkampf eingeräumt bekommt. Die Frage ist dann nur, ob Yousri Belgaroui oder Alex Pereira der Gegner sein wird?
Contender Qualifikation: UFC-Veteran am Start
Bei Glory 48 konnte UFC-Veteran Chris Camozzi mit einem T.k.o. über Landsmann Kyle Weickhardt ein erfolgreiches und gelungenes Debüt für Glory feiern. Im März 2018 gab es dann in Los Angeles eine Punktniederlage gegen Mike Lemaire. Trotzdem bekommt der 31-Jährige in Broomfield einen Platz im Qualifikations-Tournament der Halbschwergewichtsklasse. Er wird hier im Halbfinale des ausschließlich mit amerikanischen Kämpfern bestückten Feldes auf John King treffen. Im zweiten Halbfinale werden Myron Dennis und Danny Mitchel um das verbleibende Ticket für das Finale kämpfen. Der Sieger wird aber nicht direkt zu einem Titelkampf geladen, er erhält vielmehr einen Platz in einem Nummer 1 Contender Tournament. Und danach gibt’s dann für den Gewinner den Titelkampf. Sollte Chris Camozzi dies tatsächlich gelingen, wäre er der erste ehemalige Kämpfer aus der UFC, dem ein solches Kunststück gelingen würde.
Fightcard
Glory 56 | |||
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Weight Class | |||
Light Heavyweight 95 kg | Artem Vakhitov (c) | vs. | Danyo Ilunga |
Women’s Super Bantamweight 55 kg | Anissa Meksen (c) | vs. | Jady Menezes |
Featherweight 65 kg | Serhiy Adamchuk | vs. | Anvar Boynazarov |
Featherweight 65 kg | Massaro Glunder | vs. | Quade Taranaki |
Superfight Series | |||
Middleweight 85 kg | Simon Marcus | vs. | Jason Wilnis |
Heavyweight 120 kg | D’Angelo Marshall | vs. | Antonio Dvorak |
Heavyweight 120 kg | Troy Sheridan | vs. | Justin Houghton |
Light Heavyweight 95 kg | Chris Camozzi | vs. | John King |
Light Heavyweight 95 kg | Myron Dennis | vs. | Danny Mitchell |
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Texte in Kooperation mit Fight24 – Tobias Gerold