Interview mit Jonas Billstein

Interview mit Jonas Billstein

Interview mit Jonas Billstein

Hallo Jonas, vielen Dank, dass du etwas Zeit für uns gefunden hast, aber als Erstes noch einmal alles Gute zum Titelgewinn. Wir wollen dir gerne ein paar Fragen zu deinem letzten Kampf gegen Mick Stanton bei Cage Warrior 96, deiner Vorbereitung und deinen Zukunftsplänen stellen.

Am 01.09 konntest du dir bei deinem 1ten Cage Warriors-Einsatz, den Mittelgewichts-Titel gegen Mick Stanton sichern. Wie bist du rückblickend mit deiner Leistung zufrieden und vor allem froh, dass du überhaupt kämpfen konntest.

Hallo zusammen!
Ja, vor allem bin ich froh, überhaupt einen Kampf bekommen zu haben! Mit meiner Leistung im Prinzip auch zufrieden, obwohl ich mich mental und technisch auf einen anderen Kampfverlauf vorbereitet und gefreut habe.

Mit dem Gegnerwechsel hatte ich keinen gefährlichen Ringer und Grappler mehr den ich im Stand brechen musste, sondern einen Boxer mit Schwächen am Boden, gegen den ich mein übliches Game durchziehen sollte. Auch das hat natürlich großen Spaß gemacht aber ich wollte eigentlich Mal im Stand bleiben. Nächstes Mal!

Du solltest ursprünglich gegen Lee „The Butcher“ Chadwick antreten, dieser ist nicht zur Waage erschienen, aus scheinbar gesundheitlichen Problemen, beim Gewicht machen. Was ging dir in diesem Moment durch den Kopf? Würdest du deinen Titel gegen Ihn verteidigen wollen, oder muss er erst einmal wieder seine Professionalität beweisen?

In dem Moment selbst habe ich darauf gewartet selbst gewogen zu werden und konnte die Information gar nicht richtig aufnehmen bzw. erinnere mich noch daran es nicht geglaubt zu haben. 
Als dann langsam klar wurde, was wirklich Sache ist war klar, dass „ the Butcher“ für mich endgültig zum „the Bitcher“ geworden ist. 

Deshalb wird er von mir auch keine Chance bekommen den Titel, den er so achtlos weggeworfen hat, zurückzugewinnen. Dabei geht es mir weniger um Professionalität als um Respekt und Vertrauen, beides habe ich nicht mehr für ihn. 

Ich werde aber trotzdem versuchen gegen ihn zu kämpfen. Man hat nur selten die Gelegenheit gegen jemanden zu kämpfen von dem man wirklich denkt, dass er einem mental nicht gewachsen ist, aber doch selbst für krass hält. Die will ich mir nicht entgehen lassen, deshalb fordere ich ihn um den vakanten Titel im Halbschwergewicht auf. Die Details folgen noch.

Wie war deine Vorbereitung auf diesen Kampf, habt ihr am ursprünglichen Trainingsprogramm/Alltag angeknüpft oder habt ihr eventuelle Fehler aus der letzten Vorbereitung verändert?

Ich habe ein paar Dinge anders gemacht, als in der Vorbereitung davor, aber dass könnte ich wahrscheinlich über jede bisher sagen. Die Abstände zwischen den kämpfen sind doch verhältnismäßig groß. Sodass ich mich jedes Mal in einer anderen Ausgangssituation finde und dann dementsprechend das Beste daraus mache. Mir geht es inzwischen größtenteils darum einem klaren Kopf zu behalten, Spaß zu haben und meine Motivation auf den Kampf hochzuladen. Mit einem gewissen Maß an Fitness ist alles nur noch Kopfsache.

Wie nimmst du als Kämpfer den Unterschied war zwischen großen deutschen Veranstaltungsreihen und internationalen wie CW wahr?

Bei diesem Event so wie den letzten in Russland waren es hauptsächlich die Menge an Zuschauern, die dem ganzen etwas Besonderes gaben. Volle Hallen sind schlicht geiler, als leere Hallen. Da kommt man unmittelbar in Stimmung, weiß hier vor all diesen grölenden Leuten ist man genau richtig und muss nur noch tun was man halt so tut. Die Abläufe sind überall recht ähnlich, aber worauf es im Endeffekt ankommt ist der Moment und der liegt in der Hand des Publikums.

Unsere Standardfrage schlecht hin für Wettkämpfer, aber auch immer wieder sehr interessant. Jeder der Kampfsport betreibt oder auch schon mal eine Wettkampfvorbereitung durchgemacht, hat weiß, dass Verletzungen passieren können. Auf was achtest du speziell, um Verletzungen vorzubeugen oder wie gehst du allgemein mit dem Thema Vermeidung von Verletzungen um? Welche Tipps hast du?

Also vorwegnehmen muss ich, dass ich wirklich leicht reden habe. Bin nur selten leicht und nie schwer verletzt. Deshalb ist der Einwand, dass ich nicht wirklich weiß, wovon ich rede, natürlich irgendwo berechtigt.

Andererseits könnte man genauso sagen, dass ich deshalb nie verletzt bin weil ich die Dinge so tue, wie ich sie tue. Ich gebe ich von Beginn an gut auf meinen Körper acht. Im Training schlage ich früh ab, bleibe in scrambles immer bis zum Ende dran und heile anbahnende Verletzungen direkt aus.

Früher hatte ich trotzdem oft mit Krankheiten zu kämpfen. Nichts Großes aber oft, vor allem vor den Wettkämpfen. Kurz gesagt ich war ständig im Übertraining, aber obwohl ich es längst wusste, fiel es mir schwer mein Pensum zu drosseln, weil ich die ständige Bestätigung im Training bräuchte, um den Gedanken aufrechtzuerhalten, dass ich gut vorbereitet bin. Anders gesagt, Ich lag zu Hause und habe mir sorgen um dem Kampf gemacht. Das ich nicht genug habe, um ihn zu gewinnen. Bin ins Training habe gesehen: ah doch alles am Start. Wie eine Droge. Das hält dann leider auch nur so lange wie eine 08/15 Droge deshalb muss man ständig trainieren.

Es war sehr viel mentale Arbeit nötig, um meine Motivation und mein Selbstvertrauen für den Kampf nicht ausschließen im Training aufzubauen. Doch seit dem (fast 2 Jahre) bin ich nie wieder krank geworden. 

Auch dass ist für mich eine Kopfsache, weil ich nur Spaß am Sport habe, wenn ich denke, dass es Sinn macht zu trainieren und ich mit der Einheit etwas erreiche. Zu kosten einer eventuellen Verletzung oder Krankheit ist das selten der Fall. Wer sich oder seine Fehler in dem was ich gerade geschrieben habe wiedererkannt, dem empfehle ich zu versuchen mehr in sich selbst zu gehen und herauszufinden, wozu wir das alles machen. Das hat mir sehr geholfen

Das Jahr 2018 geht zu Ende, was steht für das Jahr 2019 oder eventuell sogar noch dieses Jahr an, was ist geplant und was wünschst du dir?

Wie gesagt will ich unbedingt diesen Bitcher noch vor die Fäuste kriegen und hoffe dafür auf Cagewarriors 100 im Dezember 

Wir bedanken uns für dieses Interview und wie immer gehen die letzten Worte an dich.

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