Interview mit Mert Özyildirim

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Interview mit Mert Özyildirim

Interview mit Mert Özyildirim

Am 18 März heißt es bei NFC 2  Road to PFL mit dem Vier-Mann-Turnier, um einen Platz in der PFL-Saison 2020. Wir haben mit Mert Özyildirim einem der Teilnehmer über das Format und seine Vorbereitung gesprochen, aber lest selbst.

Hallo Mert, vielen Dank, das du Zeit für uns gefunden hast. Wir haben ein paar Fragen zu deinem nächsten Kampf am 18 März, welcher ein “besonderer” Kampf in deiner Karriere wird und zu deiner Vorbereitung dafür.

Du hast am 18. März mit dem Road to PFL Turnier bei NFC 2 deine wohl bis jetzt größte Chance deiner sportliche Karriere vor dir. Du wirst in einem 4-Mann Ausscheidungs-Turnier kämpfen und erhältst die Chance bei der Saision 2020 bei PFL anzutreten.

Wie hast du reagiert, als du dieses Angebot bekommen hast, und war für dich die Zusage sofort klar oder musstest du überlegen und was würde es für dich bedeuten bei der PFL 2020 anzutreten.

Die Möglichkeit bei einer so renommierten Veranstaltung kämpfen zu können ist natürlich unbeschreiblich. Es war so, dass mich Peter darauf angesprochen hat und mir vom Angebot erzählt hat. Ehrlich gesagt musste ich wirklich erst mal einen Augenblick lang überlegen, ob ich fit genug bin und ob ich der Herausforderung gewachsen bin. Eben die üblichen Selbstzweifel, die wohl jeder Kampfsportler hat. Trotzdem ging das Gespräch keine 10 Minuten und alle Selbstzweifel waren wie weggeblasen.

Ich muss dazu sagen, dass ich in diesem Augenblick nicht mehr so fit war. Kampfsport ist ein Extremsport und so stürzt man sich von einem Extrem ins andere. Zumindest ist das bei mir so.

Nachdem ich mich Ende letzten Jahres auf einen Kampf vorbereitet hatte und es wirklich sehr ernst genommen habe, wie jedes Mal, das heißt, immer vor 23 Uhr im Bett, sehr strenge Diät und von Montag bis Samstag zweimal Training am Tag und das für drei Monate, war natürlich die Enttäuschung sehr groß, als dieser Kampf nicht mehr zustande gekommen ist. So bin ich direkt ins Tief gefallen und habe genau das Gegenteil für einen Monat gemacht. Das Angebot von ranfighting und PFL ist dann genau in diesem Monat eingetroffen und deshalb die Zweifel. Und so habe ich mich wieder ins Extrem gestürzt und direkt am Tag danach mit dem harten Training und der Diät angefangen.

Das Ergebnis ist mein jetziger Zustand. Ich fühle mich top fit und freue mich auf den 18. März. Wir sind auf alles vorbereitet, jetzt heißt es nur noch den Gameplan umzusetzen.

Mit dir im Turnier stehen weiter Top Athleten aus Deutschland im Käfig wie Sascha Sharma, Ömer Cankardesler und Bakhtiyor Abdulloev. Hast du einen Wunschgegner für die erste Runde, wenn ja wieso dieser Kämpfer?

Einen Wunsch Gegner habe ich nicht. Man kann sagen, durch die Erfahrung der Menge an Kämpfen glaube ich das Sascha bei diesem Turnier als Favorit hervorgeht. Deswegen würde ich lieber im zweiten Kampf auf ihn antreffen, aus dem einfachen Grund, dass die erste Runde 3×3 min und die zweite 3×5 min ausgekämpft wird. So können wir uns etwas mehr Zeit im Cage zusammen lassen.

Bei deinem letzten Duell im April 2019 bei Nova FC musstest du deine erste Niederlage gegen Michael Dubois einstecken. Eine Niederlage ist immer schwer zu verkraften, wie bist du damit persönlich umgegangen und gab es bestimmte Dinge, die du für dich mitgenommen hast?
Diese Niederlage war wirklich eine bittere Pille für mich. Es ist Kampfsport und fast jeder verliert mal, was sich in den meisten Bilanzen widerspiegelt. Trotzdem hätte ich mir für eine Niederlage, wenn sie denn sein muss, gerne einen anderen Zeitpunkt ausgewählt. Es war ein wichtiger Kampf, der mir wahrscheinlich viele Türen geöffnet hätte. Aber viel schlimmer war die Tatsache, dass es vor heimischer Kulisse in der ersten Runde durch Ko war. Die ersten Tage war es für mich so, dass ich gerne die Zeit zurückgedreht hätte.

Einige Tage hatte ich wirklich viel darüber nachzudenken. Doch irgendwann habe ich gemerkt, dass das alles verschwendete Energie ist. Energie, die ich viel besser einsetzen kann, damit so etwas nicht noch einmal passiert. Zudem hat mir diese Niederlage gezeigt mein Lebensglück nicht nur vom Kampfsport abhängig zu machen. Das sollten zwei paar Schuhe sein, sonst ist man sowie ich immer sage “nur ein Kreuzbandriss von einer Depression entfernt”.

Ein Turnier unterliegt immer seinen eigenen “Gesetzen”, vor allem was den zweiten Durchgang angeht. Gibt es für dich in der Vorbereitung bestimmte Dinge auf die ihre achtet oder anders macht, als bei einem “normalen” Kampf? Läuft deine Vorbereitung generell anders als beim letzten Mal, habt ihr Sachen verändert angepasst, oder läuft sie ähnlich wie die letzten Male.
Seit Jahren ist es bei mir eigentlich so, dass ich zweimal am Tag trainiere. Die Belastung an sich ist nichts Außergewöhnliches. Natürlich gibt man bei einem Turnier zwei Mal 100 %. Deswegen haben wir meine Sparrings Einheiten so angepasst, dass ich am Mittag Sparring mache, gefolgt von einer Stunde Pause und anschließend noch einer Sparrings-Einheit. Zudem haben wir uns Gedanken über jeden Gegner gemacht und einen Gameplan entwickelt.
Unsere Standardfrage schlecht hin für Wettkämpfer, aber auch immer wieder sehr interessant. Jeder der Kampfsport betreibt oder auch schon mal eine Wettkampfvorbereitung durchgemacht, hat weiß, dass Verletzungen passieren können. Auf was achtest du speziell, um Verletzungen vorzubeugen, oder wie gehst du allgemein mit dem Thema Vermeidung von Verletzungen um? Welche Tipps hast du?
Meiner Meinung nach lassen sich Verletzungen viel besser vermeiden, wenn man eine gewisse Grund-Muskulatur hat und zudem verschiedenste Bewegungsmuster langsam trainiert. Stichwort propriozeptives Training. Für mich waren Verletzungen nie wirklich ein Thema. In meiner ganzen Karriere hatte ich eine “ernsthafte” Verletzung die mich für gerade mal 3 Monate aus der Bahn geworfen hat. Zudem sollte jeder Mensch sich dehnen. Ich persönlich finde Yoga am Besten. Man lernt eine bessere Verbindung zur Muskulatur herzustellen und gleichzeitig dehnt man diese.
Wir bedanken uns für das Interview und wie immer gehen die letzten Worte an dich
Ich weiß das Zeit kostbar ist und bedanke mich erstmal bei jedem der bis hierhin gelesen hat, um ein wenig über mich zu erfahren. Ich kann jedem nur ans Herz legen tut das, was euch Spaß macht, was euch das Gefühl gibt am Leben zu sein!  Und ansonsten genießt die Show auf ranfighting am 18 März.

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